Vortrag Uta Kuhl
Im Rahmen der Ausstellung "Expressionismus! Werke aus der Sammlung Horn"
- Erlebnis
- Vortrag
Artikel - Vortrag Uta Kuhl
Das Malen in der freien Natur war für die Künstlergruppe Brücke von Anfang an eine wichtige Quelle der Inspiration. Von Dresden aus zog es sie in den Sommermonaten an die Moritzburger Seen, wo sie in ihren Gemälden des freie Leben in der Natur feierten. Für den gemeinsamen Brücke-Stil waren diese Erfahrungen wesentlich. Als die Künstler der Brücke 1911 nach Berlin zogen, suchten sie andere Orte auf dem Land, wo sie das einfache, „unverfälschte“ Leben in der Natur erfahren konnten. Dies einfache Leben war ihnen ein willkommener Gegensatz zur boomenden Reichshauptstadt und zu den Anforderungen des modernden Grossstadtlebens in einer Zeit enormer Industrialisierung und technischen Fortschritts.
Den Sommer 1912 verbrachte Ernst Ludwig Kirchner auf Fehmarn, wo er geradezu einen Schaffensrausch erlebte.
Emil Nolde verbrachte über Jahre die Sommermonate auf Alsen, wo ihn schon 1906 Karl Schmidt-Rottluff besuchte. Den Winter verbrachten Nolde und seine Frau in Berlin; auch als das Ehepaar Nolde später seinen Wohnsitz in Seebüll nahm, verbrachten sie den Winter immer in Berlin. Ähnlich hielt es Erich Heckel, der 1919 eine Bauernkate in Osterholz an der Flensburger Förde kaufte, wo er bis 1943 jedes Jahr im Sommer mehrere Monate lebte und arbeitete. Dort besuchte ihn 1923 Otto Mueller mit seiner Frau, wo das Aquarell «Am Ufer stehender Akt» entstand.
Dr. Uta Kuhl ist die Kuratorin der Sammlung Horn im Landesmuseum Schloss Gottorf und Stiftungsrätin der Stiftung Rolf Horn.
Kirchner Museum Davos
Promenade 82
7270 Davos
Schweiz